Nebelkammer, Versuch #2

© Roman Beyer 10.11..2008


Wer Tippfehler findet, darf sie gern behalten. Ich schreibe generell OHNE elektronische Rechtschreibprüfung.


Nun begann der Bau der eigentlichen Kammer. Als Grundplatte verwendete ich eine 180 x 140mm große Alu-Platte mit 5mm Stärke. Die Seitenwände bestehen aus Acrylglas - ebenfalls 5mm stark. Die Grundplatte bekommt einige Bohrungen für die Stehbolzen der Kühlkörper und zwei Bohrungen für den Ablauf des kondensierten Alkohols. Dann werden die Peltier-Elemente mit reichlich Wärmeleitpaste positioniert. Die Platte habe ich mit billigem Autolack aus dem Baumarkt lackiert. Man sollte annehmen, dass der Alkohol die Farbe angreift, aber das war mir für den ersten Test egal. Bei den nächsten Versuchen zeigte sich, dass der Lack für den Anfang garnicht so schlecht ist. Allerdings muss man nach einem Versuch dafür sorgen, dass der Alkohol verdunsten kann. Sonst kräuselt sich der Lack. Sollte das dennoch mal geschehen, pole ich einfach die Peltierelemente um und heize die Platte auf gute 40°C auf. Dadurch wird der Lack wieder glatt und fest.
Für eine endgültige Version der Nebelkammer sollte man jedoch eine eloxierte Platte vorziehen.

positionierte Peltier-Elemente

positionierte Peltier-Elemente


Die Peltier-Elemente habe ich als eine meiner letzten Auktionen bei EBAY gekauft. Sie bringen pro Stück gut 135W bei 13,8V. Auf dem linken Bild ist zu erkennen, dass ich die Zwischenräume mit doppelseitigem Klebeband beklebt habe. Das Band besteht aus Schaumstoff, ist knapp 3mm stark und soll als Wärmeisolierung fungieren. Um diese Wirkung noch zu verbessern, habe ich noch Alu-Folie draufgeklebt (Bild rechts). Auf der rechten Seite der Platte sind die beiden Ablaufstutzen zu sehen. Auf die Stehbolzen werden dann die Kühlkörper gesteckt.

fertig montierte Kühlplatte

fertig montierte Kühlplatte


Hier ist die fertige Platte samt Kühlkörpern zu sehen und ich habe nun wirklich alles ausprobiert, was ich an Lüftern zu bieten habe - und das ist weiss Gott nicht wenig. Ausprobiert habe ich z.B. eine Batterie aus vier Stück Axiallüftern (40 x 40mm). Das hat nicht gereicht. Die Oberfläche der Kühlplatte erreichte lediglich etwa +7°C. Da wurde ich stutzig. Also habe ich dann schweres Geschütz aufgefahren. Zuerst setzte ich einen Papst-Radiallüfter ein. Damit erreichte ich eine unwesentlich niedriegre Temperatur auf der Platte. Ok, zieh, Fremder! Also zog ich noch zwei weitere Lüfter dieser Bauart aus der Schublade, bündelte den Luftstrom und presste ihn zwischen den Kühlrippen hindurch. Der Luftstrom ist so stark, dass bei direkter Ausrichtung aufs Gesicht die Wangen unkontrollierbar schloddern und eventuell vorhandene Zahnfüllungen zu klappern beginnen. Und? Erfolg? Ich erreichte nichtmal den Gefrierpunkt. :-(( Von dieser monströsen Lüfteranordnung habe ich leider keine Bilder.

Fazit: Viel hilft nicht viel. Ich bin kein Kältetechniker und auch kein Physiker und habe somit mit Wärmeberechnungen nichts am Hut. Mein Motto in diesem Fall: Try and Error.
Es macht keinen Sinn, den Luftstrom unendlich zu erhöhen. Die vorbeiströmende Luft muss auch Zeit haben, die Wärme aufzunehmen. Eine Möglichkeit zur Abhilfe wäre, die Oberfläche der Kühlkörper zu erhöhen. Eine Weitere wäre, zwischen den Kühlrippen für Verwirbelungen durch eine sehr rauhe oder perforierte Oberfläche zu sorgen. Beide Möglichkeiten kamen für mich aus Machbarkeitsgründen nicht in Frage. Also musste ich weiter experimentieren.



Nebelkammer, Versuch #3

Irgendwo im Internet habe ich gelesen, dass man die Peltier-Elemente auch kaskadieren, also übereinander anordnen kann. Allerdings hatte ich nur 4 Elemente zur Verfügung und konnte somit auch nur einen Grundlagenversuch machen. Vom Schrottplatz besorgte ich mir einige Stücke einer massiven Kupfer-Sammelschiene, 10mm stark, 40mm breit. Damit will ich die Peltier-Elemente großflächiger an die Kühlkörper ankoppeln.

kaskadierte Peltier-Elemente

kaskadierte Peltier-Elemente


Spannungsmäßig habe ich die Peltierelemente parallel geschaltet. Auch bei dieser Anordnung habe ich wieder verschiedene Lüfter ausprobiert. Aber ohne Erfolg. Ich konnte nichtmal den Gefrierpunkt unterschreiten. Was ich hier falsch gemacht habe, erkläre ich in Versuch #7.


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