Nun begann der Bau der eigentlichen
Kammer. Als Grundplatte verwendete ich eine 180 x 140mm große
Alu-Platte mit 5mm Stärke. Die Seitenwände bestehen aus
Acrylglas - ebenfalls 5mm stark. Die Grundplatte bekommt einige
Bohrungen für die Stehbolzen der Kühlkörper und zwei
Bohrungen für den Ablauf des kondensierten Alkohols. Dann werden
die Peltier-Elemente mit reichlich Wärmeleitpaste positioniert.
Die Platte habe ich mit billigem Autolack aus dem Baumarkt lackiert.
Man sollte annehmen, dass der Alkohol die Farbe angreift, aber das war
mir für den ersten Test egal. Bei den nächsten Versuchen
zeigte sich, dass der Lack für den Anfang garnicht so schlecht
ist. Allerdings muss man nach einem Versuch dafür sorgen, dass der
Alkohol verdunsten kann. Sonst kräuselt sich der Lack. Sollte das
dennoch mal geschehen, pole ich einfach die Peltierelemente um und
heize die Platte auf gute 40°C auf. Dadurch wird der Lack wieder
glatt und fest.
Für eine endgültige Version der Nebelkammer sollte man jedoch eine eloxierte Platte vorziehen.
Die Peltier-Elemente habe ich als eine
meiner letzten Auktionen bei EBAY gekauft. Sie bringen pro Stück gut 135W bei
13,8V. Auf dem linken Bild ist zu erkennen, dass ich die
Zwischenräume mit doppelseitigem Klebeband beklebt habe. Das Band
besteht aus Schaumstoff, ist knapp 3mm stark und soll als
Wärmeisolierung fungieren. Um diese Wirkung noch zu verbessern,
habe ich noch Alu-Folie draufgeklebt (Bild rechts). Auf der rechten
Seite der Platte sind die beiden Ablaufstutzen zu sehen. Auf die
Stehbolzen werden dann die Kühlkörper gesteckt.
Hier ist die fertige Platte samt
Kühlkörpern zu sehen und ich habe nun wirklich alles
ausprobiert, was ich an Lüftern zu bieten habe - und das ist weiss
Gott nicht wenig. Ausprobiert habe ich z.B. eine Batterie aus vier
Stück Axiallüftern (40 x 40mm). Das hat nicht gereicht. Die
Oberfläche der Kühlplatte erreichte lediglich etwa +7°C.
Da wurde ich stutzig. Also habe ich dann schweres Geschütz
aufgefahren. Zuerst setzte ich einen
Papst-Radiallüfter
ein. Damit erreichte ich eine unwesentlich niedriegre Temperatur auf
der Platte. Ok, zieh, Fremder! Also zog ich noch zwei weitere
Lüfter dieser Bauart aus der Schublade, bündelte den
Luftstrom und presste ihn zwischen den Kühlrippen hindurch. Der
Luftstrom ist so stark, dass bei direkter Ausrichtung aufs Gesicht die
Wangen unkontrollierbar schloddern und eventuell vorhandene
Zahnfüllungen zu klappern beginnen. Und? Erfolg? Ich erreichte
nichtmal den Gefrierpunkt. :-(( Von dieser monströsen
Lüfteranordnung habe ich leider keine Bilder.
Fazit: Viel hilft nicht viel. Ich bin kein Kältetechniker und auch
kein Physiker und habe somit mit Wärmeberechnungen nichts am Hut.
Mein Motto in diesem Fall: Try and Error.
Es macht keinen Sinn, den Luftstrom unendlich zu erhöhen. Die
vorbeiströmende Luft muss auch Zeit haben, die Wärme
aufzunehmen. Eine Möglichkeit zur Abhilfe wäre, die
Oberfläche der Kühlkörper zu erhöhen. Eine Weitere
wäre, zwischen den Kühlrippen für Verwirbelungen durch
eine sehr rauhe oder perforierte Oberfläche zu sorgen. Beide
Möglichkeiten kamen für mich aus Machbarkeitsgründen
nicht in Frage. Also musste ich weiter experimentieren.
Nebelkammer, Versuch #3
Irgendwo im Internet habe ich gelesen, dass man die Peltier-Elemente
auch kaskadieren, also übereinander anordnen kann. Allerdings
hatte ich nur 4 Elemente zur Verfügung und konnte somit auch nur
einen Grundlagenversuch machen. Vom Schrottplatz besorgte ich mir
einige Stücke einer massiven Kupfer-Sammelschiene, 10mm stark,
40mm breit. Damit will ich die Peltier-Elemente
großflächiger an die Kühlkörper ankoppeln.
Spannungsmäßig habe ich die
Peltierelemente parallel geschaltet. Auch bei dieser Anordnung habe ich
wieder verschiedene Lüfter ausprobiert. Aber ohne Erfolg. Ich
konnte nichtmal den Gefrierpunkt unterschreiten. Was ich hier falsch
gemacht habe, erkläre ich in Versuch #7.